Wie inno­va­tiv den­kend und wirt­schaft­lich agie­rend jun­ge Men­schen sei­en kön­nen, haben Schüler*innen aus ganz Deutsch­land am Sams­tag auf der Juni­or Mes­se in Ber­lin bewie­sen. Wir haben uns umgeschaut.

Nicht gera­de sel­ten wird kri­ti­siert, dass die deut­schen Lehr­plä­ne ver­al­tet sei­en und die Schu­le nicht genü­gend auf das spä­te­re Leben vor­be­rei­te. Die Ein­füh­rung von Fächern wie Wirt­schaft und Finanz­we­sen fin­det vie­le Befürworter*innen. So sol­len die Schüler*innen etwa den Umgang mit Geld erler­nen. Vie­le fin­den, wirt­schaft­li­che Zusam­men­hän­ge gehö­ren in der Schu­le dis­ku­tiert und Alters­vor­sor­ge und Steu­er­erklä­rung erklärt. Und doch hat sich seit Jah­ren nichts getan.

17 Schu­len aus fünf Bun­des­län­dern haben selbst ange­packt und eine Schüler*innenfirma gegrün­det. Ihre Pro­jek­te stell­ten sie ver­gan­gen Sams­tag auf der JUNIOR Mes­se im Ein­kaufs­zen­trum „Das Schloss“ vor. Im Anschluss an die Ver­an­stal­tung wur­de das Start-up mit der bes­ten Prä­sen­ta­ti­on am Mes­se­stand vor Ort mit einem Preis gekürt.

Die Akteure von Morgen

Mit gro­ßem Inter­es­se lausch­ten zahl­rei­che Kaufhausbesucher*innen den Kon­zep­ten der jun­gen Firmengründer*innen. Von nach­hal­ti­gen Tex­ti­li­en bis hin zu einer klei­nen PR-Agen­tur, die Wer­be­vi­de­os für Kund*innen dreht, war alles dabei. Über 130 Jugend­li­che aus ganz Deutsch­land infor­mier­ten über ihre Pro­jek­te und Unter­neh­mens­struk­tu­ren oder boten gar gleich vor Ort ihre Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen zum Kauf an. Vie­le der Aussteller*innen kamen ech­ten Unter­neh­men gleich und konn­ten mit eige­nen Fly­ern, auf­wen­dig gestal­te­ten Mes­se­stän­den und eige­nen Web­sei­ten punkten.

Vor allem der Begriff der Nach­hal­tig­keit fiel immer wie­der. So stellt etwa das Ber­li­ner Start-up „Regn“ vom Archen­hold-Gym­na­si­um Feder­ta­schen aus aus­ran­gier­ten Film­pla­ka­ten vor, die sonst im Müll gelan­det wären. Die Schüler*innenfirma Euro­Si­dX des Ulrich-von-Hut­ten-Gym­na­si­ums aus Trep­tow ver­folgt einen ähn­li­chen Ansatz und wer­tet alte Euro­palet­ten zu moder­nen und fle­xi­blen Sitz­mög­lich­kei­ten auf. Bei­de Unter­neh­men bie­ten ihre Pro­duk­te auch außer­halb der Schu­le auf Bestel­lung an. Auf ihren Web­sei­ten sind dazu Kon­takt­mög­lich­kei­ten und ver­ein­zelt sogar kom­ple­xe Online-Shops mit einer tief­grei­fend auto­ma­ti­sier­ten Kauf­ab­wick­lung zu finden.

Wir haben mit den Mit­ar­bei­ten­den bei­der Pro­jek­te gespro­chen und wer­den in den nächs­ten Tagen noch ein­mal in wei­te­ren Arti­keln über ihre Inten­tio­nen und Erfol­ge berichten.

Die Wegführung zum eigenverantwortlichen Handeln

Aus­ge­rich­tet wird die JUNIOR Mes­se für Schüler*innenfirmen regel­mä­ßig vom Insti­tut der deut­schen Wirt­schaft mit dem Ziel der För­de­rung wirt­schaft­li­cher Erfah­rung im jüngs­ten Alter, die­ses Jahr das ers­te Mal auch in Ber­lin. Über ein ein­jäh­ri­ges Begleit­pro­gramm haben Schüler*innen auf Bewer­bung hin die Mög­lich­keit, unter pro­fes­sio­nel­ler Anlei­tung rea­li­täts­nah den Umgang im Team, unter­neh­me­ri­sches Han­deln und die selbst­be­wuss­te Ent­schei­dung und damit ver­bun­de­ne Ver­ant­wor­tung zu erpro­ben. Nach dem Mot­to „lear­ning by doing“ wer­den die Teil­neh­men­den auf die Zukunft vor­be­rei­tet, JUNIOR steht ihnen wäh­rend­des­sen über eine Hot­line und durch eine monat­li­che Kon­trol­le der Buch­füh­rung mit Rat und Tat zur Seite.

Die­ser Arti­kel ist zuvor bei Spree­wild erschienen.

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