Über ein Jahr muss­ten die Gewinner*innen der Her­der­prei­se von 2020 auf ihren gro­ßen Tag war­ten. Die Her­der­zei­tung war vor Ort und stellt die Preisträger*innen vor.

„Jeder von uns ist bestimmt schon ein­mal zu spät zur Schu­le gekom­men. Aber das wir heu­te doch mit fast einem Jahr Ver­spä­tung unse­re Her­der­prei­se über­rei­chen, das haben wir alle nicht erwar­tet.” Mit die­sen Wor­ten begrüßt der Vor­stand des För­der­ver­eins, Mari­us Estel und Jani­na Schulz, die vor sie­ben Jah­ren einst selbst noch als Preisträger*innen auf der Büh­ne stan­den, das klei­ne Publi­kum der Herderpreisverleihung.

Über ein Jahr hat es in Fol­ge der Pan­de­mie gedau­ert, bis die neun Gewinner*innen ihre lang­ersehn­ten Prei­se end­lich über­reicht bekom­men. Immer wie­der muss­te der Ter­min wegen Kon­takt­be­schrän­kun­gen und unkla­ren Vor­ga­ben des Senats ver­scho­ben werden.

Wer Sturm sagt, muss gera­de an die­ser Schu­le auch Drang sagen. Denn das steht für die­se jun­gen Leben, die in ihrem Schaf­fen von Fleiß und Ein­satz gelenkt waren.

Mari­us Estel, Vor­stand des Fördervereins

Erst heu­te – knapp ein Jahr spä­ter – kann die Preis­ver­lei­hung in einer deut­lich klei­ne­ren Run­de als sonst abge­hal­ten wer­den. Das übli­che Buf­fet fällt aus, musi­ka­li­sche Bei­trä­ge wer­den per Video ein­ge­spielt, die vor­schla­gen­den Lehr­kräf­te und Schüler*innen kön­nen den Preisträger*innen nur über Gruß­vi­de­os auf einem USB-Stick ihre Glück­wun­sche aus­spre­chen. Doch Ent­täu­schung ist dem Publi­kum kei­nes­wegs anzu­se­hen. In schi­cken Klei­dern ist es zahl­reich erschei­nen, um die­sen Tag zu fei­ern. Gro­ße Blu­men­sträu­ße zie­ren die Bühne.

Die Her­der­zei­tung war vor Ort auf der Her­der­preis­ver­lei­hung und stellt die Preisträger*innen vor.

Elisa und Inken bei der Verleihung der Herderpreise
Eli­sa Busch und Inken Hüb­ner sind die bis­her jüngs­ten Preis­trä­ge­rin­nen und zugleich die ers­ten, die den neu ein­ge­führ­ten Nach­wuchs­preis über­reicht bekom­men. „Sie haben gezeigt, wie wich­tig es ist, für sei­ne Wün­sche und Vor­stel­lun­gen ein­zu­tre­ten und die wich­ti­gen Ent­schei­dun­gen nicht allein den Erwach­se­nen zu über­las­sen“, betont Mari­us Estel, bevor er den Preis über­reicht. Schon in der neun­ten Klas­se len­ken Eli­sa und Inken das Schul­ge­sche­hen impuls­ge­bend in der Umwelt­grup­pe, in der Her­der­zei­tung, in zahl­rei­chen Gre­mi­en und als Schulsprecherinnen.
Lou und Frau G. bei der Herderpreisverleihung
Den meis­ten dürf­te Lou Mar­schalleck wohl für ihre Unter­stüt­zung bei musi­ka­li­schen Pro­jek­ten in Erin­ne­rung geblie­ben sein. Doch das Aus­maß ihres Enga­ge­ments für die Schu­le endet hier noch lan­ge nicht. So akti­vier­te sie als Schul­spre­che­rin die lan­ge Zeit eher pas­si­ve Arbeit der Schüler*innenvertretung und brach­te in vie­len Fach­kon­fe­ren­zen die Gesu­che der Schüler*innenschaft ein. In ihrer Lau­da­tio für Lou bedankt sich Frau G. im Namen der gesam­ten Schul­ge­mein­schaft: „Dein Ein­satz und dein Wir­ken war von beson­de­rer Berei­che­rung für unse­re Schule.“
Janina Schulz und Malte bei der Verleihung der Herderpreise
Der Preis für fach­li­ches Enga­ge­ment im sport­li­chen Bereich geht an Mal­te Roth­ke­gel. „Was dich beson­ders gemacht hat, ist, dass du einen posi­ti­ven Ein­fluss auf dei­ne Mitschüler*innen hat­test“, erin­nert sich Jani­na Schulz. Durch sei­ne stän­di­ge Moti­va­ti­on und Hilfs­be­reit­schaft reg­te er sei­ne Mitschüler*innen zu Best­leis­tun­gen an. Zudem trat er für die Schu­le in zahl­rei­chen Tur­nie­ren an. Dabei beschränk­te sich sein Enga­ge­ment nicht nur auf eine Sport­art, doch beson­ders als Teil des Schwimm­teams brach­te er der Schu­le erleb­nis­rei­che Tage ein.
Herr Klein und Sulai bei der Verleihung der Herderpreise
Sulai­man Abdu­sala­mov wur­de aus­ge­zeich­net in der Rubrik Mathe­ma­tik. Er zeich­net sich nicht nur durch eine enor­me fach­li­che Kom­pe­tenz aus, son­dern auch durch sein stets höf­li­ches und respekt­vol­les Auf­tre­ten und sei­ne Hilfs­be­reit­schaft. So war er immer zu Stel­le, wenn Mitschüler*innen ihn brauch­ten und stell­te sein Kön­nen in der Mathe­ma­ti­schen Schü­ler­ge­sell­schaft der HU und in zahl­rei­chen Wett­be­wer­ben unter Beweis. „Wir sind sehr stolz auf Sulai, und sind sicher, dass wir auch in Zukunft noch sehr stolz sein kön­nen auf das, was du noch so zeigst in der Welt“, fasst Herr Klein für die Nomi­nie­ren­den zusammen.
Marius Estel und Raphael bei der Verleihung der Herderpreise
Über­all da, wo Musik zu sehen war, war auch Rapha­el Groß zu sehen. So hört man schon lan­ge nicht mehr nur dann von ihm, wenn er gera­de an der Trom­mel sitzt und laut­stark Töne in die Welt ent­sen­det. Seit vie­len Jah­ren ist er Mit­glied des Tra­di­ti­ons­chors und gestal­tet für die und mit der Schul­ge­mein­schaft musi­ka­li­sche Pro­jekt­wo­chen, Fes­te und Auf­füh­run­gen. „Du hast grund­sätz­lich mit dei­ner erfri­schen­den, hilfs­be­rei­ten und anpa­cken­den Art die gesam­te Schul­ge­mein­schaft posi­tiv beein­flusst“, stellt Mari­us Estel fest und über­reicht Rapha­el sei­nen Herderpreis.
Linh Chi und Herr Skutta bei der Verleihung der Herderpreise
Die Lis­te der Pro­jek­te, an denen Linh Chi Dao mit­ge­wirkt hat, ist lang. Von Pro­jek­ten für Soli­da­ri­tät und Tole­ranz wie „Schu­le ohne Ras­sis­mus – Schu­le mit Cou­ra­ge“, über die Mit­ar­beit in „Her­ders Rebel­li­on“ bis hin zum gesell­schaft­li­chen Enga­ge­ment im För­der­ver­ein und dem Schüler*innenHaushalt arbei­te­te sie aktiv mit und akqui­rier­te mit ihrer Begeis­te­rung neue Mit­glie­der. Gera­de aber im sprach­li­chen Bereich glänz­te Linh Chi in Pro­jek­ten wie der Her­der­zei­tung, den Jóve­nes Trans­la­do­res und Model United Nati­ons und hat sich den Her­der­preis für Spra­chen des­halb red­lich verdient.
Janina Schulz und Lena bei der Verleihung der Herderpreise
Auch wenn die Preis­trä­ge­rin­nen für Küns­te, Melina Jeschew­ski und Lena Maron, vie­le Pro­jek­te zusam­men ver­wirk­licht haben, so sind sie bei­de für sich Mul­ti­ta­len­te im Dar­stel­len­den Spiel und in musi­ka­li­schen Bereich. „Lena und Melina haben sich in beson­de­rem Maße in den Küns­te ein­ge­bracht und dabei die Arbeit vie­ler Akteu­rin­nen und Akteu­re berei­chert“, erklärt Jani­na Schulz. So tru­gen sie in den DS-Kur­sen als Regis­seu­rin­nen mit ihrer Exper­ti­se bei der Stück­ent­wick­lung und ihrer freund­schaft­li­chen Art maß­geb­lich zum Gelin­gen der Auf­füh­rung bei. Für den Fach­be­reich Musik enga­gier­ten sie sich immer wie­der im Pau­sen­chor, als Mode­ra­to­rin­nen auf dem Weih­nachts­kon­zert und bei den musi­ka­li­schen Werkstätten.

Seit 2003 prä­miert der För­der­ver­ein alle zwei Jah­re eine Aus­wahl von Schüler*innen mit dem Her­der­preis, die durch ihr beson­de­res fach­li­ches oder gesell­schaft­li­ches Enga­ge­ment auf sich auf­merk­sam gemacht haben. Anlass für das Pro­jekt war der 200. Todes­tag von Johann Gott­fried Her­der als Namens­pa­tron unse­rer Schu­le. Regel­mä­ßig über­ge­ben namen­haf­te Laudator*innen die Prei­se für beson­de­res fach­li­ches oder gesell­schaft­li­ches Enga­ge­ment, dar­un­ter Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te und Leistungssportler*innen. Ver­ge­ben wird der Preis in den Kate­go­rien gesell­schaft­li­ches Enga­ge­ment, Spra­chen, Natur­wis­sen­schaf­ten, Sport und in den Küns­ten. Der Her­der­preis ist mit 100 Euro dotiert.

Bil­der: Herderzeitung/Tobias West­phal und Tobi­as Westphal/Herderzeitung
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